Inhaltsverzeichnis

       ausverkaufter Bestseller
       Stimmen zum Familienbuch
       Mit 5 PS von Netphen nach Siegen

 

 

Ausverkaufter Bestseller:

Das Familienbuch 2000
Es begann 1910


Die erste Auflage des Familienbuches Hüttenhen erschien 1910. Sie war das Werk eines Einzelnen, des unvergessenen Verbandsgründers Dr. jur. Heinrich Hüttenhain (Linie Netphen), Amtsrichter in Herford. Ohne ihn wäre es vielleicht nie zur Gründung des Familienverbands gekommen und wir hätten bis heute kein Familienbuch. Die erste Auflage bestand aus einem bescheidenen blauen Büchlein mit 72 Druckseiten.
30 Jahre später , im Jahr 1940, erschien die 2., wesentlich erweiterte Auflage des Hüttenhen-Buches. Verantwortliche Redakteure waren diesmal zwei “Pensionäre”: Konrektor Rudolf Hüttenhain von der Meiswinkler Linie, Großvater unseres heutigen Vorsitzenden, sowie Sanitätsrat Dr. Wilhelm Hüttenhein (H 1), ehem. Knappschaftsarzt in Herdecke/Ruhr. Wie es diese beiden unermüdlichen Protagonisten unserer Großfamilie fertig gebracht haben, mit den damaligen beschränkten Hilfsmitteln - der Computer war noch nicht erfunden - in den schwierigen Vorkriegs- und Kriegsjahren dieses Werk auf die Beine zu stellen und auch noch zu finanzieren, ist uns heute kaum erklärlich. Ihre Leistung war eine wesentliche Voraussetzung dafür, daß der Familienverband bis heute fortbesteht und die Großfamilie immer noch zusammenhält. Leider gibt es keine Unterlagen mehr, die es ermöglichen, das Entstehen der 2. Auflage im Detail zu rekonstruieren. Wir Gegenwärtigen, vor allem die an der 3. Auflage Beteiligten, können heute nur mit Hochachtung vor dieser Leistung den Hut ziehen. Damit es den folgenden Generationen einmal besser geht mit der Rekonstruktion des Vergangenen, sei hier nochmals die Vorgeschichte der 3. Auflage im wesentlichen festgehalten.

Geschlechter- oder Familienbuch ?

Die Neuauflage war an sich fällig 30 Jahre ( d.h. eine Generation) nach der 2. Auflage, also etwa um 1970. Dem damaligen Vorstand war die Aufgabe bewußt und man diskutierte darüber in zahlreichen Sitzungen des Familienrats und auf den Familientagen. Einzelne Unermüdliche zahlten bereits Beträge auf ein Sonderkonto ein, um einen Anfang zu machen. Dennoch siegten immer wieder die Bedenkenträger, die vor allem Gesichtspunkte des Datenschutzes als Hinderungsgründe ins Feld führten. Unklar war ferner, ob man eine Neubearbeitung des Familienbuches nach dem Muster der bisherigen Auflagen oder besser eine Fortschreibung der Stammfolgen in der Reihe “Deutsches Geschlechterbuch” anstreben sollte. Letzteres wäre nur zu den Konditionen des C.A.Starke-Verlages, Limburg, möglich gewesen, was v.a. bedeutet hätte, auf eine reiche Bebilderung zu verzichten sowie in den betreffenden Band noch mindestens eine weitere Familie aufzunehmen. So verging Jahr um Jahr und Familientag nach Familientag, ohne daß etwas Konkretes geschah. Ende des 20. Jahrhunderts waren es bereits zwei komplette Generationen, deren Namen und Daten der Erfassung harrten.

Startschuss 1996

Die “Wende” erfolgte nach der Neubesetzung des Vorstands in den Jahren 1995/97. Vorsitzender war jetzt der Verfasser dieser Zeilen, unterstützt von einem Familienrat, der entschlossen war, den Worten endlich Taten folgen zu lassen und das große Werk beherzt in Angriff zu nehmen. Zweierlei war vordringlich: Die Beschaffung der Daten (mehrere tausend !) und der Finanzen (mehrere zehntausend DM !!). Das letztere Problem war bald gelöst: auf einen entsprechenden schriftlichen Appell des Vorsitzenden kamen in kurzer Frist Sonderspenden in Höhe von mehr als DM 20.000 zusammen. Weit schwieriger gestaltete sich die Datensammlung. Hier war entscheidend, daß wir uns die Mitarbeit von Herrn Gerhard Moisel aus Heisberg sichern konnten, des derzeit wohl besten Kenners der alten Siegerländer Familien und Geschlechter. Dieser übernahm die Korrektur, Ergänzung und Fortschreibung der Stammfolgen. Glücklicherweise blieb diese Zusammenarbeit auch dann erhalten, als von der zunächst beabsichtigten Lösung “Deutsches Geschlechterbuch” Abstand genommen und beschlossen wurde, ein Familienbuch nach unseren Vorstellungen im Eigenverlag herauszugeben.
Es folgten zwei Jahre intensiver Sichtungs- und Forschungsarbeit. Nach Auswertung der 2. Auflage des Familienbuchs, sämtlicher nach 1949 erschienener Familiennachrichten-Hefte sowie der umfangreichen Datenbank von G. Moisel waren noch ungezählte Briefe und Telefonate der Linienvertreter und v.a. des Bearbeiters Moisel vonnöten, um schließlich im November 2000 die Stammfolgen abschließen und als letzte schwere Hürde das Personenverzeichnis mit tausenden von Namen fertigstellen zu können. Daß hierbei noch manche Lücke übrig blieb, die wir gerne noch gefüllt hätten, ließ sich nicht vermeiden - einmal mußte schließlich ein Schlußpunkt gesetzt werden. Ein solches Buch ist nie vollendet und kann es auch nicht sein. Auch beim Personenverzeichnis mußten Kompromisse eingegangen werden. Ziemlich unbefriedigend war die Lösung, die vielen Seitenzweige (Stammfolgen der Töchterfamilien) nur in Ausnahmefällen aufzunehmen und stattdessen an vielen Stellen auf den Inhalt der 2. Auflage zu verweisen. Aus Zeit- und Kostengründen war dieser Kompromiß jedoch zwingend.
Ohne die intensive und engagierte Mitarbeit von Gerhard Moisel wäre das Werk in dieser Form nicht zustande gekommen (siehe Vorwort der 3. Auflage). Mit seiner profunden Kenntnis der Materie konnten diverse Fehler, Lücken und Schwachstellen der 2. Auflage bereinigt und erstmalig korrekt dargestellt werden, wie sich die uns geläufigen 9 Linien der Familie, beginnend mit dem Klafelder Urvater, entwickelt haben. Damit genügen die Stammfolgen unseres Familienbuchs erstmalig - auch in den Einzelheiten der Darstellung - wissenschaftlichen Ansprüchen. Um dem allen die Krone aufzusetzen, überraschte uns G. Moisel kurz vor Fertigstellung der Druckfassung noch mit der Mitteilung, daß nunmehr zweifelsfrei der Vater des bisherigen Stammvaters aus Klafeld identifiziert sei, mit der Folge, das alle Generationsziffern geändert werden mußten.

Kleine und große Katastrophen am Schluß

Wie immer häuften sich ganz zum Schluß noch kleinere und größere Katastrophen. So stellte sich kurz vor Andruck heraus, daß der verantwortliche Bearbeiter der Druckerei schon seit Wochen die Schluß-Korrekturen in unterschiedlichen Dateien vorgenommen hatte, sodaß sich kaum noch feststellen ließ, welche Fassung jeweils die letzte war.
Auch diese Krisen wurden schliesslich gemeistert.
Noch während der Fertigstellung der Druckfassung lief die erste Subskription an, die rege gezeichnet wurde. Durch die Sonderspenden war es möglich, den Verkaufspreis in der 1. Subskription auf DM 89.- (unter Verzicht auf Versandkosten) zu verbilligen und die Bücher in der 2. Subskription für DM 100.- zuzügl. Versandkostenanteil abzugeben (Herstellungskosten DM 164.-) Innerhalb weniger Monate war die Auflage von 190 Exemplaren bis auf einzelne Restexemplare verkauft. Auch eine Reihe von familienfremden Interessenten wurde berücksichtigt, in der Mehrzahl Hobby-Familienforscher aus dem Bekanntenkreis von Gerhard Moisel. Das Echo war durchweg positiv bis enthusiastisch, einzelne kritische Stimmen eingeschlossen.
Das Redaktionsteam, nahezu identisch mit dem engeren Familienrat, feierte den großen Moment der Auslieferung der ersten druckfrischen Exemplare in einer fröhlichen Party im Hause von Rainer und Dorothee Hüttenhain am Rheinufer von Düsseldorf (siehe Titelbild Nachrichtenheft 42). Abgesehen von dem zu feiernden Opus hat die gemeinsame Arbeit an diesem schönen und anspruchsvollen Projekt den Teamgeist im Familienrat sehr gefördert.
Möge das Buch der Großfamilie und dem Familienverband neue Impulse vermitteln und das Zusammengehörigkeitsgefühl aller Hüttenhens stärken!

Juli 2002 Hans-Hermann Hüttenhein